Das Konzept Lebensqualität ist zuerst im Jahre 1964 im Wahlkampf des späteren US-Präsidenten Lyndon B. Johnson aufgetaucht (siehe Knecht (2010): Lebensqualität produzieren. Wiesbaden: VS-Verlag, S. 18). Seine anfängliche Ent-wicklung hing eng mit dem Aufkommen der Sozialindikatorenforschung zusammen. Nach der Ölkrise ist das Konzept zuerst in Vergessenheit geraten; in den 80ern wurde es in neuer Form wieder belebt: Es erschien nun in Disziplinen wie der Geographie und der Medizin. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass aus dem Makro-Konzept mit Weltver-besserungsanspruch ein Mikro-Konzept zur Messung individueller Lebensqualität geworden ist. Eine Tendenz zum Quantifizieren und Managen von individueller Lebensqualität hat sich über die 90er Jahre verstärkt durchgesetzt, wor-auf die gesundheitsökonomische Literatur wie auch die QALY-Forschung hindeuten. Seit 2005 wird Lebensqualität wieder verstärkt als ein Konzept diskutiert, dass dem Denken in Wachstumsraten des Bruttosozialproduktes entgegen-gesetzt werden kann. 2010 hat der deutsche Bundestag sogar eine Enquete-Kommission zum Thema Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität - Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft ins Leben gerufen.